Topmanager können vieles von Spitzensportlern lernen und umgekehrt – das ist klar. Ich persönlich habe das sehr oft als Spieler im Kontakt mit Geschäftsleuten, später dann auch als Selbstständiger in Kontakt mit Sportlern wahrnehmen dürfen. Ein konstruktiver Austausch und eine gute Vernetzung zwischen diesen beiden „Typen“ sind immer nützlich. Im Kern sehe ich keinen großen Unterschied zwischen einem Spitzensportler und einem Topmanager als „Typ“ – beide sind leistungs- und zielorientiert, sie müssen ihre Ressourcen kennen und einteilen. Beide kennen Anspannung in Stress-Situationen und müssen sich dennoch fokussieren, ob im Wettkampf oder in einer wichtigen Verhandlung. Um ihre Spitzenleistung im richtigen Moment abrufen zu können, braucht es eine gute Vorbereitung mit sehr viel gezieltem Training.
Hier können Topmanager sich einiges von Spitzensportlern abschauen. Neben den technischen Fähigkeiten, müssen auch die psychologischen Fähigkeiten trainiert werden.
Dabei ist Folgendes wichtig: Sein Bewusstsein für den Wettbewerb und seine konkreten Ziele zu schärfen und die mentale Bereitschaft, sich mit voller Leidenschaft dafür einzusetzen.
Welcher Typ Sportler bist Du als Manager?
Als Topmanager ist es gut zu wissen, was man für ein „Sportler-Typ“ man ist. Hier sollte man ehrlich zu sich selbst sein. Aus meiner Erfahrung heraus, sehe ich zwei grundsätzliche „Typen“, die mir beide mir immer wieder als Personal Trainer begegnen:
Typ 1 ist der Manager ohne oder mit wenig eigenem Antrieb. Das können persönliche Veranlagungen und mentale Trigger sein, oder auch einfach ein zu hoher Workload, der zu wenig Energie und Raum für eine professionelle sportliche Betätigung lässt. Er kämpft um jede Stunde Sport, hat immer wieder Phasen, wo kein Training möglich ist, und lebt einen tendenziell ungesunden Lebenswandel. Möglicherweise hat er sich auch keine konkreten Ziele gesetzt.
Typ 2 ist der klassische „Überpacer“. Er will neben seinem hohen Arbeitsaufwand und einem möglichen Familienleben noch die Bestzeit im Triathlon in seiner Altersgruppe belegen. Er agiert sehr viel am Limit und gönnt sich selten Auszeiten und Erholungsphasen.
Es hilft also herauszufinden, welcher „Typ“ man tendenziell ist. So kann man sich bewusst werden, wie man etwaige sportliche, berufliche oder auch gesundheitliche Veränderungen umsetzen kann. Denn darum geht es doch: Sich als Leistungssportler zu sehen, der seinen Körper und Geist als Kapital sieht, und dieses Kapital pflegt und schützt.
Ob Topmanager oder Spitzensportler: Die richtigen Trainer engagieren
Profisportler haben immer professionelle „Helfer“ um sich herum. Vom klassischen Fitnesstrainer zum Physiotherapeuten bis hin zum Mentalcoach. Ich denke, ein Topmanager sollte sich genauso verhalten. Er sollte sich als Spitzensportler sehen, der sich einen „Beraterstab“ gezielt auswählt und für die jeweiligen Lebens- und Arbeitsphasen einsetzt.
Was aber für Topmanager noch wichtiger sein könnte: Den Glaubenssatz loszulassen „viel bringt viel“. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich selbst und auch sein Team in die richtige Position oder in die richtige Energie zu bringen. Das hat nicht immer etwas mit Quantität zu tun.
Drei Tipps aus der Praxis zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit:
- Entspannungstechniken in den Alltag integrieren: Lockeres Stretching, einfache und länger gehaltene Yogaübungen, rhythmisches Atmen (mithilfe einer App). Sich regelmäßig für 10 bis 20 Minuten in diesem Bereich zu betätigen, kann kleine Wunder bewirken.
- Ernährung verbessern: Etwas schwieriger wird es mit der Ernährung im Arbeitsalltag. Oft herrscht Hektik und Stress, die Nahrungsaufnahme muss schnell gehen. Hier können gesunde Snacks wie Nüsse und Obst sowie letztendlich ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln für nachhaltigere Energie sorgen. Bei Lebensmittelunverträglichkeiten sollten entzündungsfördernde Nahrungsmittel vom Speiseplan entfernt werden.
- Echte Selbsterkenntnis zulassen: Trigger aus der Kindheit, Unsicherheiten oder Blockaden durch Ängste und Traumen sind in jedem von uns vorhanden. Es ist ok, sich diesen Themen zu stellen und ggfs. mit professioneller Hilfe zu therapieren. Dies kann eine Basis dafür schaffen, authentischere Entscheidungen zu treffen und Mut machen, alte Verhaltensmuster und Rollen abzulegen bzw. zu verändern.
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Fazit: Körper und Geist sind das Kapital und Potential
Topmanager wie auch Spitzensportler sind prinzipiell aus dem gleichen Holz geschnitzt. Ich sehe vor meinem inneren Auge einen leistungs- und zielorientierten Menschen, der berufliche oder sportliche Herausforderungen meistern muss und erfolgreich sein will. Im Idealfall mit seinem authentischen Selbst und positiver Energie im Einklang.
Um es auf den Punkt zu bringen: Die größte Lektion, die ich in meiner Laufbahn als Ex-Fußballprofi und Personal Trainer erfahren durfte, ist: Körper und Geist stellen das Kapital dar, und damit das Potential für die Erfolge der Zukunft. Wenn man sich dies – egal ob Topmanager oder Spitzensportler – immer wieder vor Augen führt, wird man viele kleinere und größere Optimierungen in diesem Bereich erkennen und erreichen können. Dies führt unweigerlich dazu, dass man fitter, gesünder und letztendlich leistungsfähiger ist. Und es wird sich in allen Bereichen des Lebens und Berufs auszahlen. Fangen Sie mit kleinen Schritten in diese Richtung an.
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