Ausgebremst, Pole Position verloren: So kommen Topmanager wieder auf die Überholspur

Ausgebremst, Pole Position verloren: So kommen Topmanager wieder auf die Überholspur

Ausgebremst, Pole Position verloren: So kommen Topmanager wieder auf die Überholspur 1024 636 Claus Verfürth

Was haben Topmanager und Formel 1-Fahrer gemeinsam? Sie wollen auf die Pole Position. Am besten bei freier Fahrt und ohne Hindernisse oder Fehler. Doch die Situation kann sich schnell verändern: Eben noch Vollgas und plötzlich Stillstand. Der Pilot wurde ausgebremst, die Spitzenposition ist weg. Die große Herausforderung ist: Wie kommt man wieder auf die Überholspur und wird die Nummer 1?

„Nicht selten fallen Topmanager, die ihre Position verloren haben, in ein Vakuum. Besonders wenn die Trennung überraschend kommt, müssen einige zunächst ihren Schock verkraften.“

Verlieren ist für alle keine Option – umso härter ist es, mit dem oft gefühlten eigenen Misserfolg konfrontiert zu werden. Der unfreiwillige Pitstop sollte jedoch effektiv genutzt werden. Wutausbrüche, Schuldzuweisungen und Jammern helfen nicht weiter. Stattdessen kommt es auf Analyse, Reflexion, Neuausrichtung und Lösungssuche an – also der Blick nach vorn und nicht in den Rückspiegel.

Im Fahrerlager steht ein ganzes Team zur Unterstützung zur Verfügung. Viele freigestellte Führungskräfte, die plötzlich auf sich allein gestellt sind, wissen zu Beginn oftmals nicht, wohin oder an wen sie sich nun wenden sollten. Doch Möglichkeiten gibt es viele. So können sie ihre Zeit sinnvoll nutzen und eine individuelle Strategie für die erfolgreiche Fortsetzung ihrer Wegstrecke entwickeln.

Formel 1 Team beim Pitstop

Perspektive entwickeln – Vollgas geben

Sind die Steine aus dem Weg geräumt und die Ziele wieder fest im Blick, kann erneut Gas gegeben und die Zukunftsplanung in Angriff genommen werden. Um wieder auf die Überholspur zu gelangen, sollten Topmanager ihr Netzwerk aufpolieren. Qualitative Kontakte können auf dem Weg zur neuen Spitzenposition weiterhelfen und karriereentscheidend sein. Auch wenn einige Kontakte mit dem Jobverlust weggefallen sind, Möglichkeiten zum Kontaktaufbau gibt es dennoch viele: Konferenzen, Tagungen, Kongresse oder Workshops bieten viele Chancen. Auch Executive-Karriereberater und Sparringspartner können mit ihrem eigenen – möglichst großen und vielfältigen – Netzwerk unterstützen oder mittels des inversen Headhuntings neue Spuren finden. Wichtig ist: Dran bleiben und nicht aufgeben.

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Fazit: Pitstop als Chance nutzen

Die ungewohnte, völlig neue Situation, nicht mehr ganz vorne mitzufahren, wirft einen schon mal aus der Bahn. Wem plötzlich die „Leitplanke“ fehlt, muss man einen neuen Weg finden. Krisen, vor allem solche, die durch einen Jobverlust ausgelöst werden, hinterlassen oft ein Gefühl von Leere und Strukturlosigkeit. Doch statt stehen zu bleiben, sollte man überlegen, wie man wieder auf die richtige Spur kommt – und wer einem dabei helfen kann. Auch ein guter Rennfahrer kann nicht alleine gewinnen. In vielen Fällen sind neben einem guten Netzwerk und gleichgesinnten Sparringspartnern, auch die Familie und das private Umfeld eine gute Stütze. Auch sie könnten einem helfen, Herausforderungen zu bewältigen und den richtigen Weg zu weisen. Die Formel 1 zeigt, dass stetige Veränderung dazu gehört. Sei es die Strecke, die Technik, die Rahmenbedingungen, das Team oder das sonstige Umfeld – eine schnelle Analyse und Anpassungsfähigkeit sind notwendig, um sich einen Vorsprung zu verschaffen und der Konkurrenz davonzufahren.

Wer als den ungewollten Zwischenfall als Chance sieht, ist hinterher meist erkenntnisreicher und zufriedener. Dann lässt sich auch der Sieg auf der nächsten Pole Position umso besser feiern.

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[Bildnachweise: © iStock – simonkr / Tom Merton]

Claus Verfürth

Claus Verfürth ist Managing Director und Partner bei The Boardroom, dem von Rundstedt Beratungsbereich für Top-Manager.

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