Machtkampf im Topmanagement

Machtkampf im Topmanagement

Machtkampf im Topmanagement 1024 648 Anita Zuleger

Es ist kaum zu glauben, wie häufig gute Fachkräfte und Manager entlassen werden im Zuge eines Machtkampfes. Nicht nur, dass hier ganz viel fachliches Know-How verloren geht: Nein, es sorgt auch für viel Unruhe im Unternehmen und eine Veränderung der Arbeitsatmosphäre. Denn Machtkämpfe sind zwar meist nicht öffentlich, aber die Auswirkungen bekommen doch viele Mitarbeiter und leider auch viel zu häufig die Kunden zu spüren.

Ein schönes Beispiel hierfür ist die Zusammenlegung von zwei Abteilung zur Verschlankung der Hierarchie. Auch bekannt unter dem Namen Restrukturierung, Lean Management oder Umorganisation. Einer der beiden Vorgesetzten wird der neue Chef und die ausgegliederte Führungskraft muss sich wieder ins Team eingliedern. Zumal dies menschlich schon nicht ganz einfach ist für den Degradierten, fühlt sich auch sein Team an zweiter Stelle platziert.

Auswirkungen von Machtkämpfen bekommen leider auch Kunden viel zu häufig zu spüren.

Noch spannender wird es, wenn die ehemaligen Abteilungsleiter zum Beispiel so machen Kampf um Projekte, Vorgehensweisen oder höhere Erträge immer wieder einmal gegeneinander ausgefochten haben und der jetzige Chef öfters mal als Verlierer aus diesen Kämpfen gegangen ist. Dann kommt es schon mal vor, dass der nicht beförderte Manager gehen muss. Zwar nicht aufgrund schlechter Leistung oder anderen Verfehlungen, sondern aus persönlichen Gründen, die selbstverständlich niemals öffentlich ausgesprochen werden.

Hier handelt es sich um einen typischen Machtkampf, der sehr viel Schaden in einem Unternehmen anrichtet. Denn es geht ja nicht um die Sache, sondern um persönliche Empfindlichkeiten.

Vermeidungsstrategien durch externe Instanzen

Eine Vermeidungsstrategie wäre es hier frühzeitig eine Mediation zu veranlassen oder eine klare Ansage von Seiten der nächst höheren Führungskraft, dass keine Mitarbeiter entlassen werden, sondern eine gute Zusammenarbeit zu erfolgen hat. Wenn dies nicht funktioniert, verlassen beide Manager das Unternehmen. Somit wird ein Machtkampf ausgehebelt.

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Ansehen und Image eines Unternehmens ist Chefsache!

Selbstverständlich ist im Vorfeld intensiv zu prüfen, ob es nicht sinnvoller ist, einen externen neuen Chef einzusetzen oder einen der beiden Führungskräfte in einen anderen Bereich zu versetzen, so dass hier nur sehr geringes Konfliktpotential vorhanden ist. Mit dieser Lösung ist auch für die Mitarbeiter der Abteilung die Führung klar und der Übergang und die Zusammenarbeit einfacher fortzuführen.

Zur Entscheidungsfindung, welche Variante hier die richtige ist, kann es durchaus hilfreich sein einen externen Berater hinzuzuziehen. Eine externe Management Beratung und/oder ein gutes Trennungsmanagement erleichtern die Durchführung und verhindern Betriebsblindheit.

Professionelle Unterstützung durch einen Spezialisten zahlt sich bei solchen Vorgängen mehr als aus.

[Bildnachweis: ©iStock – baona]

Anita Zuleger

Anita Zuleger ist Senior Executive Consultant bei The Boardroom, dem von Rundstedt-Beratungsbereich für Topmanager.

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