Traditionelle Visitenkarten wurden zunehmend durch LinkedIn-Profile und ähnliche Plattformen ersetzt. Social Media für Führungskräfte ist mittlerweile ein gängiges Thema. In der heutigen digital vernetzten Welt genügt es jedoch nicht mehr, nur einen einfachen Online-Lebenslauf zu erstellen. Es geht vielmehr darum, sich als Top-Führungskraft in den sozialen Medien glaubwürdig und überzeugend zu präsentieren. Viele stehen vor der Herausforderung, ihre eigene Reputation strategisch zu gestalten und zu pflegen. Dabei sollte es weder um übertriebene Selbstinszenierung noch um das bloße Sammeln von Followern gehen. Im Vordergrund sollten Personal Branding und effektives Business Storytelling stehen.
Wie gelingt es im Topmanagement, authentisch zu bleiben und einen erfolgreichen Social Media Auftritt zu gestalten, ohne in peinliche Selbstvermarktung abzurutschen? Warum sollten Führungskräfte eine Marke sein und welche Fehler gilt es zu vermeiden?
Warum Authentizität in den sozialen Medien im Topmanagement besonders wichtig ist
Authentizität in den sozialen Medien bedeutet „Stimmigkeit“ und Konsistenz. Wer auf verschiedenen Plattformen – wie im realen Leben – kein einheitliches, stimmiges Bild von sich vermittelt, wirkt nicht authentisch. Dazu gehört auch, seine Stimme in den sozialen Medien so einzusetzen, dass relevante Inhalte Resonanz erzeugen. Belanglose Kommentare oder inhaltsleere Beiträge sollten vermieden werden, da sie die eigene Reputation mehr schädigen als fördern.
Mit erfolgreicher Authentizität und wertschätzendem Networking können Top-Führungskräfte Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Sympathie bei ihrer Zielgruppe aufbauen. Ebenso wichtig ist es für die eigene Sichtbarkeit und berufliche Positionierung – sei es, um den Job zu wechseln, ein Mandat im Aufsichtsrat oder Beirat zu erlangen oder sich mit anderen Experten auszutauschen und neue Ideen zu gewinnen.

Die Kunst der Positionierung: Wie Führungskräfte ihre Marke aufbauen
Führungskräfte sollten in den sozialen Medien nicht nur ihr Fachwissen und ihre Erfahrung zeigen, sondern auch ihre Vision und Werte mit ihrer Zielgruppe teilen. Wir empfehlen, die eigene Persönlichkeit und individuelle Werte einzubringen, um sich auf Topmanagement-Ebene abzuheben. Es ist hilfreich, sich als eigene Marke zu sehen, die in den sozialen Medien aufgebaut und gepflegt wird. Dabei geht es nicht um Inszenierung, sondern darum, authentisch und sich selbst treu zu bleiben. Am besten punkten Sie mit relevanten Inhalten, die für andere einen Mehrwert darstellen und eine echte Geschichte erzählen.
Zudem ist es ratsam, regelmäßig aktiv zu sein und auf Feedback zu reagieren, um eine lebendige und engagierte Community aufzubauen. Durch den gezielten Einsatz von Storytelling können Führungskräfte ihre Marke emotional aufladen und eine tiefere Verbindung zu ihren Kontakten herstellen. Letztlich geht es darum, eine klare und einprägsame Markenidentität der eigenen Persönlichkeit zu schaffen, die in den Köpfen der Menschen bleibt.
So positionieren sich Top-Führungskräfte erfolgreich in den sozialen Medien
Um sich authentisch in den sozialen Medien zu positionieren, sollten Führungskräfte zunächst grundlegende Fragen für sich klären. Dazu gehören:
- Wer sind Sie und was bieten Sie?
- Welche Ziele verfolgen Sie? Möchten Sie eine neue Position anstreben, Ihre Bekanntheit erhöhen, Ihr Netzwerk erweitern oder neue Kunden und Partner gewinnen? Präsentieren Sie sich als Arbeitgeber und suchen neue Mitarbeiter?
- Was zeichnet Sie aus und wie unterscheiden Sie sich von anderen Führungskräften?
- Welche Position möchten Sie erreichen?
- Welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen?
Sobald diese Fragen beantwortet sind, können relevante Inhalte festgelegt werden, zu denen man sich positionieren und sichtbar werden möchte. Überlegen Sie, welche Beiträge Sie selbst schreiben, teilen oder kommentieren möchten und mit wem Sie sich vernetzen wollen. Ein authentisches Bild entsteht durch strategische Überlegungen und nicht durch Zufall. Social Media ist ein Werkzeug zur Positionierung und zum Networking und sollte professionell genutzt werden.
Herausforderungen und No-Go’s in Social Media für Führungskräfte
In den digitalen Medien stehen Führungskräfte vor Herausforderungen wie Schnelligkeit, Komplexität und Unsicherheit im Umgang mit diesen. Auch ist es wichtig, eine Balance zwischen der beruflichen Rolle und der privaten Persönlichkeit zu finden – also weder zu viel noch zu wenig von sich preiszugeben. Authentizität bedeutet ebenfalls, gelegentlich Fehler oder Hobbys zu teilen, ohne dabei die Professionalität oder Privatsphäre zu gefährden.
No-Go’s umfassen übermäßiges Posten von (Eigen-)Werbung oder irrelevanten und unprofessionellen Inhalten und Kommentaren. Das Missachten geistigen Eigentums Dritter ist ebenfalls tabu. Negatives Feedback sollte in sozialen Medien nicht ignoriert oder gelöscht werden, es sei denn, es handelt sich um beleidigende oder spamhafte Kommentare. Um das eigene Personal Branding und die Positionierung zu bewahren, ist es ratsam, sachlich, konstruktiv und höflich zu reagieren. Denn das Ziel ist es, das Vertrauen und die Anerkennung der Zielgruppe zu gewinnen und sich authentisch von der Konkurrenz abzuheben.
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Fazit: Social Media für Führungskräfte braucht eine Strategie
Effektive Tipps für eine strategische Social Media Präsenz
In unserer Karriereberatung für Top-Führungskräfte gehen wir die authentische Positionierung in Social Media mit unseren Klienten strategisch an. Zunächst ist es dabei wichtig, ihre Stärken, Werte und Ziele zu erkennen und diese klar zu kommunizieren. Sodann können Führungskräfte ein authentisches und überzeugendes LinkedIn-Profil entwickeln. Dies hilft dabei, sich für neue Positionen oder Mandate sichtbar zu machen. Die Profilschärfung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine authentische und erfolgreiche Positionierung. Besonders effektiv ist dies in der Zusammenarbeit mit einem Sparringspartner, der mit einem neutralen Blick von außen das Fremdbild mit dem Selbstbild abgleicht und auf Stimmigkeit prüft.
Unseren Klienten, die sich beruflich neu orientieren, empfehlen wir, neben einem gepflegten und aussagekräftigen Profil, das „Keyword-Prinzip“ anzuwenden. Dabei geht es darum, relevante Erfahrungen, Stationen oder Themen ähnlich wie bei der Suchmaschinenoptimierung zu definieren und hervorzuheben. Es ist auch besonders wichtig, die richtigen Ansprechpartner für das eigene Netzwerk zu identifizieren und aktiv Kontakt aufzubauen und zu pflegen.
Viele Führungskräfte agieren in Social Media eher zurückhaltend und verpassen damit auch viele Chancen, die sich Ihnen auf den Plattformen bieten können. Unser Rat an sie: „Trauen Sie sich einfach!“
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