Setzen Sie auf den Branchenintimus oder den Quereinsteiger aus einer anderen Branche?

Setzen Sie auf den Branchenintimus oder den Quereinsteiger aus einer anderen Branche?

Setzen Sie auf den Branchenintimus oder den Quereinsteiger aus einer anderen Branche? 1024 730 Constantin von Rundstedt

Branchenintimus oder Quereinsteiger aus einer anderen Branche? Diese Frage stellen sich Unternehmen sehr häufig bei der Besetzung von Top-Positionen. Die Beantwortung ist nicht immer klar. Denn es kommt drauf an. Zum Beispiel auf die Größe des Unternehmens und auf die konkrete Herausforderung, die mit der Besetzung verbunden ist. Grundsätzlich gilt: Je größer das Un­ter­neh­men und je höher die Position, desto weniger erfolgskritisch sind die produkt- oder dienstleistungsspezifischen Kenntnisse. Hier sind vor allem die Qualitäten eines führungsstarken Unternehmenslenkers mit ausgeprägten Ma­nage­ment­fä­hig­kei­ten gefragt. Strategische Weichenstellungen spielen eine Rolle sowie die prägende Wirkung auf die Unternehmenskultur.

Letztlich ist der Top-Manager mit den operativen Themen im Detail gar nicht mehr betraut; ihm obliegt die Steuerung und Weichenstellung.

In kleineren Unternehmen ist die Entscheidung zwischen Branchenintimus und Quereinsteiger wesentlich schwieriger. Hier sind aufgrund der Beschäftigung mit operativen Tätigkeiten oftmals Branchenkenntnisse erforderlich. Auch die Akzeptanz der Kollegen und Mitarbeiter im Unternehmen selbst hängt explizit von Erfahrungen in der Branche ab.

„Es gehört Mut dazu, Quereinstiege zu ermöglichen.“

Dennoch hat sich neuerdings ein Trend herauskristallisiert: Unternehmen – gleich welcher Größenordnung – stellen vermehrt branchenfremde Top-Manager ein, um Wissen und Erfahrungen aus anderen Branchen auf das eigene Unternehmen zu übertragen. Hier spielt der Wunsch eine Rolle, nicht immer im eigenen „Branchen-Saft“ zu schmoren, sondern frischen Wind durch Ideen aus anderen Zweigen zu generieren und für die eigene Firma verwertbar zu machen. Und das gilt nicht nur für Querschnittsfunktionen, die in der Aufgabenstellung vergleichbar sind.

Eins ist sicher: Es gibt kein Patentrezept für die Auswahl des geeigneten Kandidaten. Und es gehört Mut dazu, Quereinstiege zu ermöglichen. Für den Fall, dass es nicht klappt, ist aber in den allermeisten Fällen nicht die Un­kennt­nis der Branche ausschlaggebend, sondern die Fehleinschätzung hinsichtlich der Managementfähigkeiten des Kandidaten.

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Constantin von Rundstedt

Constantin von Rundstedt führt als Managing Director die Geschäfte der von Rundstedt Executive Search GmbH.

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