Referenzen – Warum sie für Topmanager in Umbruchsphasen unabdingbar sind

Referenzen – Warum sie für Topmanager in Umbruchsphasen unabdingbar sind

Referenzen – Warum sie für Topmanager in Umbruchsphasen unabdingbar sind 1024 683 Claus Verfürth

Es gibt Fragen, die sich Topmanager in ihrer Karriere mindestens einmal gestellt haben: Was ist der nächste berufliche Schritt? Wie gehe ich mit beruflichen Umbruchssituationen um? Wo können sich neue berufliche Möglichkeiten herauskristallisieren? Digitalisierung und New Work sind nur einige Stichworte, die unseren Blick auf die Arbeitswelt geändert haben. Auch Topmanager sehen sich mit einem neuen Rollenverständnis konfrontiert. Anstatt der General-Management-Skills steht die eigene Fachexpertise wieder mehr im Vordergrund. Das sollten Topmanager auch bei einer Bewerbung im Auge behalten, um ihre Expertise belegen zu können.

Damit geht die nächste Frage einher: Sollten Topmanager mehr auf Zeugnisse oder Referenzen in ihrer Bewerbung setzen?

Was sollte in eine Bewerbung? Referenzen geben Aufschluss über die Skills der Topmanager.

Zeugnisse: Aussage über die Qualifikationen

Topmanager sind nicht selten hochqualifiziert und akademisch gebildet. Viele nutzen Weiterbildungen, um ihre Expertise zu vertiefen oder sich neue, geforderte Skills anzueignen. Es spricht also viel dafür, dass Zeugnisse über diese Qualifikationen eine entsprechend große Rolle spielen. Aus unserer langjährigen Beratungspraxis heraus und aufgrund der vielen Gespräche, die wir im Laufe der Jahre mit Führungskräften geführt haben, zeigt sich uns jedoch ein anderes Bild. Zwar haben Zeugnisse auch auf Executive-Level ihre Berechtigung in Form eines Tätigkeitsnachweises, aber sie sind oft nicht das berühmte Zünglein an der Waage, wenn es um die Neubesetzung von Posten geht. Jeder weiß, dass vor allem bei Trennungen meist auch die die Bewertung im Zeugnis Teil der Aufhebungsvereinbarung ist. Persönliche Referenzen sind vielmehr am Ende für die Entscheidung ausschlaggebend.

Referenzen bezeugen Fachexpertise

Eine persönliche Referenz gibt viel exakter und im Zweifel auch ehrlicher darüber Aufschluss, ob eine Führungskraft für ein bestimmtes Tätigkeitsfeld persönlich wie fachlich geeignet ist. Es braucht Führungskräfte mit exzellentem fachlichem Wissen, um Unternehmen aus der Krise zu führen. Referenzen sind in Stellenausschreibungen selten explizit verlangt, werden aber dennoch spätestens bei der letztendlichen Entscheidung zwischen zwei Kandidaten erwartet. Dementsprechend wichtig ist es, dass Topmanager richtig vorbereitet sind und vor allem ihre Referenzgeber richtig vorbereiten.

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Referenzen: Wie Topmanager die richtigen Referenzgeber finden

Für Kandidaten um Führungspositionen ist es wichtig, schon im Vorfeld die richtigen Referenzgeber zu identifizieren. Diese sollten sich möglichst aus mehreren, ehemals vorgesetzten Hierarchieebenen rekrutieren und manchmal auch aus dem Kreis der Kollegen und Mitarbeiter. Eher unvorteilhaft wirkt es sich aus, wenn bei einer früheren Trennung so viel Porzellan zerschlagen wurde, dass kein Referenzgeber zur Verfügung steht. Neben der Frage, wer der richtige Referenzgeber sein soll, muss sich der Kandidat vor allem auch darum kümmern, denjenigen auf das Gespräch mit dem neuen Arbeitgeber oder dem Personalberater, der dies im Auftrag des neuen Arbeitgebers übernimmt, vorzubereiten.

Dazu gehören die Informationen über den neuen Arbeitgeber, die Position, das Anforderungsprofil, die geforderten Kompetenzen und Skills und nicht zuletzt auch die Koordination eines geeigneten Zeitpunktes für ein solches Telefonat. Letztlich ist das Referenzgespräch ein Kandidatengespräch über Dritte und kann auch schon mal eine Stunde dauern. Und dafür sollte sich der Geber auch Zeit nehmen.

Ohne gute Referenzen geht auf Executive-Level nichts

Scheidet man im Rahmen eines Aufhebungsvertrags aus einem Unternehmen aus, ist also der Inhalt eines Zeugnisses immer Bestandteil der Aufhebungsvereinbarung und damit nur bedingt aussagekräftig. Salopp kann man formulieren, dass ein gutes Zeugnis eher eine neutrale Wirkung hat – ein schlechtes Zeugnis aber katastrophal ist. Umso entscheidender ist die Bedeutung von persönlichen Referenzen und Empfehlungen. Gerade mit Blick an die veränderten Anforderungen an Topmanager, können Referenzen entscheidenden Einfluss auf eine positive Entscheidung haben.

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Claus Verfürth

Claus Verfürth ist Managing Director und Partner bei The Boardroom, dem von Rundstedt Beratungsbereich für Top-Manager.

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