Die aktuelle Arbeitswelt unterliegt einem stetigen Wandel, der maßgeblich von Digitalisierungsprozessen geprägt ist. Erschwert wird dieser für die Unternehmen vom zunehmenden Fachkräftemangel und der Herausforderung, das Tagesgeschäft effizient zu meistern. Doch die Digitalisierung im HR-Management bietet auch Chancen für eine berufliche Neuausrichtung und erleichtert den Einstieg für neue Mitarbeiter – eine Win-win-Situation also für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wir schauen uns an, welche Anforderungen ein digitales HR-Management mitbringt und welche Chancen sich konkret bieten.
HR-Management im Wandel der Zeit
Mit HR-Management wurden frühe vorrangig Aufgaben mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht und Verwaltung verbunden. Viel Papierkram, viel Arbeit am Schreibtisch. Dazu kam klassisches Recruiting in Form von Stellenanzeigen, Bewerbermanagement und Assessment-Centern. Talent-Management und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen waren oft nicht vordergründig, wenn es um die HR-Arbeit ging.
In den vergangenen Jahren hat sich jedoch ein radikaler Wandel vollzogen: weg von eingefahrenen Strukturen, hin zu Flexibilität, hybriden Arbeitsmodellen und Remote-Work. Knapp 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland bieten Homeoffice an. Wenn Mitarbeiter größtenteils im Homeoffice arbeiten möchten, dann muss auch die Personalabrechnung ortsunabhängig werden und alle Daten müssen digital gespeichert sein. Ein weiterer, wesentlicher Schritt in der Personalverwaltung, welcher die Digitalisierung ermöglicht, ist die Automatisierung von zeitaufwendigen Routineaufgaben. Urlaubsanträge können etwa digital von Mitarbeitern gestellt, von Führungskräften genehmigt und anschließend automatisch eingebucht werden. Das System übernimmt die Daten zudem in das Urlaubskonto und in die Lohnabrechnung. So bleibt mehr Zeit für komplexe Themen der Lohnbuchhaltung und Fachkräfte werden entlastet.
HR-Management und der Fachkräftemangel: Sind Lösungen in Sicht?
Für Unternehmen bedeutet modernes HR-Management in erster Linie, digitale Prozesse zu schaffen und Tätigkeiten zu automatisieren. Die Hürde für den Einstieg in das Personalmanagement sinkt mit zunehmender Digitalisierung – ein effektives Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Lohnbuchhaltung. Derzeit bleiben Stellen von Fachkräften schließlich oft über drei Monate lang unbesetzt. Ein digitalisiertes Personalmanagement erleichtert es, dass Kollegen oder externe Dienstleister Zugriff auf relevante Dokumente haben und keine Arbeit liegen bleibt.
Je mehr Papierunterlagen verarbeitet werden, desto mehr Aufwand entsteht für Mitarbeiter in der Lohnbuchhaltung. Die Arbeit nimmt schnell überhand und belastet die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Digitale Komplettlösungen ermöglichen es Ihrer Personalverwaltung, größtenteils im Homeoffice zu arbeiten und Personalabrechnung und -verwaltung zeitsparend zu kombinieren.
Erfolgsfaktoren für den beruflichen Neustart im HR-Management
Traditionelle HR-Fähigkeiten legen den Grundstein und bleiben entscheidend für eine erfolgreiche Neuorientierung im Beruf. Zu diesen gehören in erster Linie:
- Personalmanagement: Personalressourcen sind effektiv zu verwalten. Dazu zählen auch das Recruiting, die Einstellung und das Onboarding neuer Mitarbeiter.
- Mitarbeiterentwicklung: Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit, Entwicklungspläne auszuarbeiten, Schulungen für Mitarbeiter anzubieten und deren berufliche Entwicklung zu unterstützen.
- Konfliktlösung: Auftretende Konflikte zwischen Mitarbeitern müssen schnell erkannt, analysiert und gelöst werden, um das positive Arbeitsklima zu erhalten.
Erfolgsentscheidend wird im digitalen, modernen HR-Management die Begeisterung für Technologie und der Drang, Digitalisierung weiter zu fördern. Sie ermöglicht es, den Fokus auf strategische Aufgaben wie Personalplanung und Recruiting zu legen – und sie öffnet Türen. Mit einem vollständig digitalen HR-Management ist es Unternehmen möglich, Fachkräfte auch außerhalb des eigenen Landes zu beschäftigen.
Virtuelle Soft Skills, Anpassungsfähigkeit und Umweltbewusstsein
Die Führung eines virtuellen Teams kann herausfordernd sein, denn man arbeitet nicht zusammen in einem Raum oder Gebäude, sondern an unterschiedlichen Orten. Umso wichtiger für die Führungskräfte der Zukunft ist eine klare, direkte Kommunikationsfähigkeit und Technikaffinität. Trotz der räumlichen Distanz muss schließlich das Wir-Gefühl gestärkt und das Betriebsklima verbessert werden.
Das digitale Zeitalter ist schnelllebig und Anpassungsfähigkeit dadurch ein Muss für Mitarbeiter in der Lohnbuchhaltung. Sich schnell auf neue Trends einstellen, Chancen nutzen und Prozesse optimieren – in Zukunft werden diese Skills immer wichtiger, um wirtschaftlich zu arbeiten und Personalressourcen zu schonen. Dazu gehört auch die ständige Förderung einer angenehmen Unternehmenskultur, von der alle profitieren. Erreichen können Sie das durch einen flexiblen, angepassten Führungsstil.
In Zukunft wird des Weiteren der Umweltschutz eine zunehmende Rolle spielen. Mitarbeitern im HR-Management muss bewusst sein, dass sie für die Optimierung von Prozessen mit dem Ziel eines verbesserten Klimaschutzes zuständig sind. Eine digitalisierte Personalverwaltung senkt auf vielfältige Weise die Umweltbilanz der Firma:
- Die Stärkung eines grünen Images wird durch nachhaltige Entgeltabrechnung und papierlose Personalverwaltung erreicht.
- Grüne Benefits für Mitarbeiter zu schaffen und so die Bindung zu stärken, hilft auch dem Betriebsklima. Dazu gehören etwa das Jobrad oder die BahnCard.
- Bewusster Umgang mit Ressourcen ist auch im HR-Management ein Muss. In allen Bereichen muss der Papierverbrauch gesenkt werden.
- Digitalisierung ersetzt ressourcenintensive Prozesse durch innovative Lösungen und entlastet dadurch Mitarbeiter.
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Fazit und ein Ausblick in die Zukunft
Die Trends in der Personalabrechnung (Download Whitepaper) geben eine eindeutige Richtung vor: weg von veralteten, komplexen Strukturen, hin zu mehr Freiheit und digitalen Prozessen. Anpassungsfähigkeit, die Begeisterung für digitale Innovationen und die Stärkung der Mitarbeiterbindung werden in Zukunft noch mehr im Fokus von Führungskräften im HR-Management stehen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden: Der Einstieg in die Personalverwaltung wird einfacher, dafür kommen neue Herausforderungen auf Bewerber und Unternehmen zu. Die Digitalisierung bringt Entlastung und ermöglicht es, auch ausländische Mitarbeiter im Unternehmen zu beschäftigen, was den Pool potenzieller Bewerber deutlich vergrößert. Hinzu kommen digitale Prozesse, die Routinetätigkeiten übernehmen und Fachkräfte somit entlasten. Diese sind damit imstande, sich stärker auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens und auf dessen nachhaltigen Erfolg zu fokussieren.
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