Das Arbeiten an der Unternehmensspitze ist geprägt von Dynamik und Erfolg – doch was passiert, wenn der Job plötzlich wegfällt? Nach einer Phase beruflicher Höhepunkte kommt eine Zeit des Wandels, in der man das Gefühl hat, nicht mehr alles selbst in der Hand zu haben. Obwohl Top-Führungskräfte durch ihre berufliche Position gewohnt sind, die unterschiedlichsten Herausforderungen zu meistern. Doch ein Jobverlust ist oft mehr als ein beruflicher Rückschlag. Vielmehr ist es eine Identitätskrise, die tiefgreifende Fragen aufwirft und eine Neuausrichtung erfordert.
Ein beispielhafter Erfahrungsbericht eines Klienten zeigt, dass der Weg zurück an die Spitze nicht mit Standardbewerbungen beginnt.
Höhen und Tiefen einer Karriere im Topmanagement
War es nicht erst gestern, dass er als COO eines internationalen Konzerns, seine neue Strategie vorgestellt und alle applaudiert haben? Zumindest kam es ihm so vor. Heute sitzt er zu Hause am Schreibtisch, ist freigestellt und wünscht sich, aus diesem schlechten Traum aufzuwachen. Noch vor zwei Monaten war alles gut gelaufen. Der neue Vorstandsvorsitzende hat sich bei ihm für die exzellente Arbeit bedankt, doch eine Woche später vor die Tür gesetzt. Die Trennung kam abrupt und war das Ergebnis einer Reihe von Umstrukturierungen und strategischen Differenzen.
Sicher freute er sich über die Abfindung und sechs Monate Freistellung. Für ihn war klar, wenn die Branche mitbekommt, dass er das Unternehmen verlassen hat, wird sein Telefon nicht mehr stillstehen. Bei all seinen bisherigen Führungspositionen wurde er immer von Personalberatern angesprochen. So bekam er interessante Stellen im Topmanagement angeboten. Aber es kam anders.
Selbstwirksamkeit wiederfinden und einen Neuanfang starten
Ein paar gute Freunde riefen an, aber keiner hatte einen neuen Job im Topmanagement für ihn. Andere waren für ihn nicht erreichbar und meldeten sich auch nicht auf seine Bitte um Rückruf. Von den Personalberatern fehlte jede Spur. Er musste feststellen: Wenn die Position weg ist, ist auch das berufliche Netzwerk weg. Er hatte sich vorher zu wenig um gute, persönliche Kontakte gekümmert, die ihn nun unterstützen könnten.
Die Freude über das gemeinsame Frühstück mit seiner Familie sowie Zeit für Fahrradtouren und Ausflüge verflog ganz schnell. Das ständige Warten machte ihn mürbe. Es kam ein Unbehagen in ihm auf. Er hatte immer weniger Lust, sich zu etwas aufzuraffen und seine Stimmung ging auf einen Tiefpunkt. Vieles kam ihm plötzlich so sinnlos vor und er begann, an sich zu zweifeln. Die Situation wurde emotional belastend. Solche Rückschläge war er nicht gewohnt.
Dies änderte sich, nachdem ihm ein guter Freund eindringlich geraten hatte, nicht auf Impulse von außen zu warten, sondern das Heft selbst wieder in die Hand zu nehmen. Leichter gesagt als getan.
Die Kunst des Neubeginns: Wie gestaltet man die Jobsuche im Topmanagement?
Mit neuer Motivation wollte er sich proaktiv gleich dransetzen und hatte plötzlich viele Fragen zu seiner Bewerbung:
- Wann hatte er seinen Lebenslauf das letzte Mal angepasst und wie sieht das heutige Format eines guten CVs aus?
- An wen versendet man seine Unterlagen und wo sind eigentlich passende Führungspositionen ausgeschrieben?
- Schreibt man einfach 30 Headhunter an und verteilt seine Unterlagen wie mit der Gießkanne?
- Geht man über LinkedIn oder lieber direkt an die Zielfirmen?
Seine persönliche Suche im Internet nach einem interessanten Job im Topmanagement blieb ohne Erfolg. Hier waren nur Stellen ausgeschrieben, die mindestens zwei Positionen unter seinem Gehaltsniveau lagen. Zahlreiche weitere Fragen kamen hinzu und er beschloss, sich Profis zu suchen, die ihn gezielt bei seiner Jobsuche im Topmanagement unterstützen können.
Mit einem passenden Sparringspartner zurück auf die Erfolgsspur
Im Rahmen seiner Karriereberatung fanden sehr offene, aber auch kritische Gespräche auf Augenhöhe mit seinem Senior Executive Consultant statt. Hier kamen weitere Fragen auf:
- Will ich wieder eine ähnliche Aufgabe – nur bei einer anderen Firma?
- Gibt es etwas, was ich zukünftig lieber machen würde?
- Was ist es, was ich die nächsten Jahre machen möchte?
- Warum will ich diese Art von Job und was bringe ich dafür mit?
- Womit qualifiziere ich mich und was wird von Arbeitgebern gesucht?
- Was kann ich eigentlich wirklich?
Seine Jobsuche im Topmanagement begann daher mit einer persönlichen Standortanalyse, einem neuen Verständnis der eigenen Stärken sowie eine intensive Reflexion der zukünftigen beruflichen Orientierung. Gemeinsam mit seinem Sparringspartner konnte er sich Klarheit verschaffen und nun genau formulieren, was er wollte. So, wie er es als Führungskraft gewohnt war.
Ein neues Kapitel beginnt: Mit Zuversicht und Entschlossenheit vorwärtsgehen
Dank der strukturierten Vorgehensweise, einem breiten Business Netzwerk und der Kenntnis über den verdeckten Stellenmarkt wurde er während seiner Karriereberatung immer zuversichtlicher. Gemeinsam mit seinem Executive Coach begann er, die eigene Marke neu zu definieren und zu kommunizieren. Zudem fand er passende Vakanzen und wurde bei neuen Zielfirmen als geeignete Führungspersönlichkeit platziert. Ein hilfreicher Nebeneffekt der Karriereberatung war, dass er keine Zeit mehr hatte, in ein Loch zu fallen und immer wieder motiviert und angeregt wurde. In vielen Webinaren und Workshops sowie bei persönlichen Netzwerktreffen bekam er neue Ideen und konnte sich mit anderen Executives austauschen. Durch professionelle Unterstützung und Netzwerkarbeit gelang es ihm, seine Selbstwirksamkeit wiederzuerlangen und eine neue Führungsposition zu finden. Diese entsprach nicht nur seiner Expertise, sondern eröffnete ihm auch neue Perspektiven.
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Fazit: Die Jobsuche im Topmanagement beginnt mit Selbstreflexion.
Ähnliche Situationen wie in diesem beispielhaften Erfahrungsbericht eines Klienten von The Boardroom erleben viele Top-Führungskräfte. Trotz Verunsicherung und Selbstzweifel ist es entscheidend, sich auf die eigene Resilienz und die Fähigkeit zur Selbstreflexion zu besinnen. Für Führungskräfte, die sich in einer Übergangsphase befinden, ist es ratsam, sich nicht sofort in die Bewerbungsflut zu stürzen. Es lohnt sich, einen Moment innezuhalten und eine Bestandsaufnahme der eigenen Fähigkeiten und Wünsche vorzunehmen. So gelingt es, seine Karriereziele neu zu bewerten und sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren.
Fünf Tipps, die Führungskräften in beruflicher Neuorientierung helfen können:
- Akzeptanz: Ob Jobverlust, Unzufriedenheit oder andere Faktoren – erkennen Sie Ihre persönliche Situation an und erlauben Sie sich, die damit verbundenen Emotionen zu durchleben.
- Selbstreflexion: Nutzen Sie Ihre Zeit, um über Ihre Werte, Ziele und das, was Sie wirklich antreibt, nachzudenken.
- Netzwerken: Bleiben Sie mit Ihrem professionellen Netzwerk in Kontakt und seien Sie offen für neue Möglichkeiten.
- Weiterbildung: Sehen Sie dies als Chance, sich weiterzuentwickeln und Fähigkeiten zu erlernen, die Sie für Ihre nächste Rolle stärken.
- Beratung: Es ist in Ordnung, um Hilfe zu bitten. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Ihre Strategie zu schärfen und sich auf dem Markt zu positionieren.
In unserer Karriereberatung unterstützen wir Executives darin, die eigenen Stärken zu identifizieren und eine Strategie für die Jobsuche im Topmanagement zu entwickeln. Diese zielt dabei nicht nur auf die Wiedererlangung einer Position ab, sondern auch auf die langfristige Karriereentwicklung und Zufriedenheit.
Die Jobsuche im Topmanagement, wie auch jede berufliche Veränderung, kann herausfordernd sein. Sie ist aber auch eine Gelegenheit für Weiterentwicklung und neue Chancen. Eine proaktive Herangehensweise kann dabei den Unterschied ausmachen.
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