Corona-Krise: Interim Manager gegen Besserungsschein

Corona-Krise: Interim Manager gegen Besserungsschein

Corona-Krise: Interim Manager gegen Besserungsschein 1024 488 Jürgen Becker

Interim Manager und Managerinnen werden ins Unternehmen geholt, wenn’s schwierig wird. Nicht zwingend bedeutet dies ein Krisen-Szenario für das jeweilige Unternehmen, aber irgendwo hakt es gewaltig: Anderenfalls gäbe es keinen Grund für irgendein Unternehmen, sich einen Interim-Spezialisten zur punktgenauen Unterstützung von außen zu holen.

Ein Ansatz, der für die meisten deutschen Unternehmen auf der Management-Ebene noch immer neu ist, während (von Großkonzernen vielleicht abgesehen) in anderen Bereichen das Hinzuziehen von Spezialisten zum Tagesgeschäft gehört. Denken Sie an Steuerberater, Sicherheits-Experten (nicht nur in der Informationstechnologie), Fachleute für Qualitätsnormen oder – völlig normal: Architekten.

Aus der Perspektive des Unternehmens betrachtet, führt der Auftrag an einen Interim Manager oder eine Interim Managerin zu einem Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung und zu einem Cash-Abfluss – wie das Einstellen eines neuen Mitarbeiters auch.

Unternehmen: Traditionelles Verhaltensmuster in der Krise

Was in normalen Zeiten mehr und mehr zum Tagesgeschäft gehört, stellt sich in der Krise völlig anders dar! Und die Corona-Krise, unter der die Wirtschaft derzeit massiv leidet, fügt dem eine neue Dimension hinzu: Wir können weder die Dauer noch das Ausmaß einordnen.

In solchen Situationen folgen die mit Abstand meisten Unternehmenslenker einer traditionellen Strategie: Die Ausgaben auf das absolute Minimum herabsenken und die Cash-Bestände sichern! Getreu dem Motto: „Was an Cash aus dem Unternehmen abfließt, ist unwiederbringlich weg – und was reinkommt, weißt Du nicht sicher.“

Ausgabenstopp für Reisen, Seminare und Berater

Der erste Schritt dieser Strategie lautet „Ausgabenstopp“ und traditionell trifft es zuerst die „Glorreichen Drei“: Dienstreisen, Seminare und Berater. Danach folgen die „Einstellungsstopps“ als zweiter Schritt. Nicht, weil die Unternehmen keine Mitarbeiter bräuchten, sondern vielmehr, weil jeder neue Mitarbeiter zusätzliches Gehalt und damit einen zusätzlichen Abfluss von Cash nach sich ziehen wird.

Im Vergleich zum Gehalt eines „typischen“ Mitarbeiters, hätte die Entscheidung, einen Interim Manager zu beauftragen, einen noch höheren „Cash-Outflow“ zur Folge, weil die Unternehmen hier Arbeit auf der ersten oder zweiten Ebene honorieren müssen.

In dieser Gemengelage ist es für jede Unternehmensleitung praktisch unmöglich, in einer Krise wie dieser einen „Externen“ zu beauftragen, ohne sich massiver interne Kritik auszusetzen. Ganz sicher wird das aber ab dem Moment der Fall sein, ab dem Kurzarbeit angesagt ist und womöglich die ersten betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden.

„Corona-Hilfe gegen Besserungsschein“

In Zeiten der Corona-Krise bieten Interim Manager ihre Unterstützung im Rahmen des Sonderprogramms „Corona-Hilfe gegen Besserungsschein“ an. Ins Leben gerufen hat das Programm UNITEDINTERIM. Bis Ende Juni können Unternehmen die Hilfe eines externen Managers in Anspruch nehmen, um wichtige Projekte trotz allem umsetzen zu können.

Das Programm ermöglicht es, dass Unternehmen während der Krise keine negativen Auswirkungen auf den Cashflow befürchten müssen, wenn sie sich für einen externen Unterstützer entscheiden. Zudem besteht noch die Möglichkeit zusammen mit dem Interim Manager die Learnings aus der aktuellen Lage operativ umzusetzen.

Interim Manager sind nur an Bord, bis die Aufgabe erledigt ist

Zieht ein Unternehmen einen Spezialisten zur Unterstützung hinzu, ist diese auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Danach wird die Zusammenarbeit beendet und die Rechnung beglichen. Der Spezialist hat seine Arbeit abgeschlossen, verlässt das Unternehmen – ganz unproblematisch, unspektakulär und ohne jedwede Trennungsrituale. Danach widmet er sich dem nächsten Kunden.

Exakt so läuft die Zusammenarbeit auch zwischen Unternehmen und Interim Managern und Managerinnen. Wir ersetzen unseren beispielhaften Architekten aus der Einleitung nur durch: Spezialisten für Produktion, Logistik, Einkauf, Finanzen, Personal und IT sowie sogar General Management – für den fatalen Fall, wenn der Chef ausfällt.

Interim Manager: Ein Zerrbild in einigen Köpfen

Es wird deutlich, dass Interim Manager und Managerinnen Spezialisten in ihrem Gebiet sind und keineswegs „abgehalfterte Manager, die keine Festanstellung mehr bekommen“ – ein Zerrbild, das durchaus noch im einen oder anderen Kopf auf Entscheider-Ebene abgelegt ist.

Inzwischen hat sich das Interim-Business soweit professionalisiert und der Wettbewerb ist derart hoch, dass auch hier „Underperformer“ nicht mehr reüssieren können.

Fazit: Interim Manager als Unterstützer in der Corona-Krise

Die Pandemie stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Wichtige Projekte stehen in der Pipeline, müssen aber aufgrund der vorherrschenden Umstände zurückgestellt werden. Von der finanziellen Seite aus ist es schwierig die Unterstützung eines externen Managers zu rechtfertigen, um die Projekte dennoch realisieren zu können.

Doch mit dem Know-How von Interim Managern ergibt sich für Unternehmen eine Option, strategisch wertvolle Projekte trotzdem umsetzen zu können. Deshalb sollten Unternehmensführer gerade in kriselnden Zeiten darüber nachdenken einen Interim Manager zur Seite zu ziehen. Je nach Anforderung wird der Manager sein Wissen einbringen, um sich nach Abschluss des Projekts neuen Aufgaben zu widmen.

unitedinterim.com

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[Bildnachweis: © iStock – fizkes]

Jürgen Becker

Jürgen Becker ist geschäftsführender Gesellschafter von UNITEDINTERIM, der auf das Interim Management spezialisierten Plattform.

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