In digitalisierten Unternehmen werden die Social Media zum bestimmenden Medium des Arbeitslebens. Das Social Web bildet demnach die zentrale Schnittstelle zwischen Mitarbeitern, Öffentlichkeit und Management. Das Social Web stellt für Manager und Führungskräfte eine wichtige Vermittlungsinstanz von Ideen, Werten, Visionen und unternehmerischen Strategien dar. Damit rücken neue Fragestellungen ins Zentrum dessen, was Leadership zum “Digital Leadership” macht: Wie positioniert sich eine Führungskraft im Social Web? Welche Rolle spielt Authentizität für eine Führungskraft im digitalen Zeitalter?
Die Anforderungen des Social Web
Die Bedingungen, Anforderungen und Gesetzmäßigkeiten der Social Media werden zu einem bestimmenden Thema für Manager und Führungskräfte. Wer als Manager überzeugend im Social Web auftreten möchte, sieht sich über kurz oder lang mit der entscheidenden Frage konfrontiert: Wie positioniere ich mich authentisch in den Social Media? Die Antwort auf diese Frage hängt stark davon ab, wie man Authentizität definiert.
#Digital #Leadership bedeutet #Authentizität. So positionieren Sie sich glaubwürdig im #SocialWeb.
Für mich ist Authentizität das Synonym für ‘Stimmigkeit’: Wer in unterschiedlichen Plattformen kein zusammenhängendes, stimmiges Bild von sich präsentiert, wirkt nicht authentisch und ihm wird kein Vertrauen geschenkt werden. Unter Stimmigkeit verstehe ich auch, seine Stimme in den Social Media so einzusetzen, dass mit relevanten Inhalten Resonanz erzeugt wird. Insbesondere Führungskräfte sollten sich auf keinen Fall permanent exponieren, Belanglosigkeiten kommentieren oder inhaltsleere Dinge verbreiten. Dies beschädigt die eigene Reputation mehr, als dass es zu einer positiven authentischen Profilierung führt. Authentizität bedeutet also nicht, seinen spontanen Eingebungen freien Lauf zu lassen. Vielmehr gehören, ebenso wie im echten Leben, auch in den Social Media Höflichkeit, Respekt, Humor und Besonnenheit zu den wichtigen Tugenden.
Die Rolle der Reputation im Social Web
Wenn ich ein Ziel definieren müsste, das Authentizität in den Social Media am ehesten verfolgt, so wäre das Glaubwürdigkeit. Authentizität und Glaubwürdigkeit bedingen einander. Authentizität ist der Schlüssel für Glaubwürdigkeit beziehungsweise Reputation in den Social Media. Den Wert der Wirkung von glaubwürdigem Auftreten im Social Web halte ich für unschätzbar. Eine gute Reputation schafft Vertrauen in die Persönlichkeit und unterstreicht die Bedeutung der eigenen Aussagen. Authentizität wird damit zum Medium des persönlichen Führungsstils und zum Garant für eine große Reichweite.
Insbesondere virtuelle Teams brauchen im gesteigerten Maße Vertrauen in Führungskräfte, da diese in ihrem flexiblen Umfeld ansonsten nicht präsent sind. Eine der wichtigsten Tätigkeiten von Führungskräften besteht im digitalen Zeitalter darin, mit den Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben, mit ihnen zu sprechen und ihnen Orientierung zu bieten. Dabei handelt es sich nicht um einen punktuellen Kontakt, sondern um einen anhaltenden Prozess. In den letzten Jahren konnten viele Studien belegen, dass den Mitarbeitern immer wichtiger wird, transparente Informationen und Wissen über das Unternehmen und dessen Ziele von Führungskräften zu erhalten. Auch die jüngste TNS-Studie unterstrich den hohen Stellenwert von Kommunikation für Führungskräfte in der digitalisierten Arbeitswelt. Authentizität ist der Garant für glaubhaftes, verlässliches Auftreten und wird zur Überzeugungswaffe.
Digital Leadership als Reputation Management
Damit bleibt noch die alles entscheidende Frage offen, wie es als Führungskraft einerseits gelingt, authentisch zu sein, und andererseits ein Image als Marke in den Social Media aufzubauen. Daran schließen sich Fragen an, ob beides gleichzeitig überhaupt gelingen kann und ob sich Authentizität inszenieren lässt. Hier konvergieren PR-Strategien mit der Forderung nach privater, persönlicher Echtheit. Reputation Management ist darum ein Must-have im Bereich Digital Leadership für Manager, um eine Balance zu halten zwischen einer bewussten Gestaltung der eigenen Reputation in den Social Media und dem Anspruch, dabei gleichzeitig authentisch zu sein.
Authentizität als Überzeugungswaffe: Reputation Management macht den Social-Media-Auftritt beherrschbar.
Reputation Management sollte allerdings nicht als Ersatz für Authentizität missverstanden werden. Authentizität lässt sich nicht vollständig inszenieren. Dies zu versuchen, wäre ebenso aussichtslos wie der Versuch seinem Gegenüber in einem persönlichen Gespräch etwas vorzuspielen, was man nicht ist. Jeder Social Media Auftritt erzeugt Erwartungen und vermittelt Werte – diese müssen echt sein und eingehalten werden. So etwas gelingt nur, wenn die Aussagen und Statements, die in den Social Media getätigt werden, tatsächlich echt und nicht gespielt sind.
Die Kunst der Authentizität
Wer die Kunst der Authentizität beherrscht, dem eröffnen sich die positiven Effekte und die Chancen, die sich für Manager, Marken und Unternehmen mit einer guten Reputation in den Social Media ergeben. Wer sich authentisch im Netz präsentiert, muss sich seiner eigenen Ziele und Strategien bewusst werden. Die Pflege und Erweiterung des eigenen Netzwerks führen zu einer positiven Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, der Vergrößerung des Kundenkreises und sprechen nicht zuletzt die Experten an, die später zu Mitarbeitern werden können. Als Medium des eigenen Führungsstils wird die Authentizität im Social Web zum Mittel, um mit den eigenen Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben. Authentizität schafft Vertrauen und dient zur Vermittlung von Orientierung, von Werten.
Top-Führungskräfte nutzen Social Media Plattformen heute ganz selbstverständlich, um sich mit Mitarbeitern, Kollegen und Geschäftspartnern zu vernetzen. Im Social Web sichtbar zu sein, ist heute unerlässlich und mit der richtigen Strategie keineswegs schädlich. Damit der eigene Auftritt in den Social Media zum Erfolg wird, gehört eine passende, strategische Positionierung und die Präsentation der eigenen Meinung zum A und O des Managementalltags. Authentizität kann heute den entscheidenden Unterschied machen, ob die eigene Stimme aus dem Rauschen und dem Stimmengewirr des Social Web herausgehört wird oder nicht.
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