Die neue Managerqualität: Wie Sie das virtuelle Team der Zukunft führen

Die neue Managerqualität: Wie Sie das virtuelle Team der Zukunft führen

Die neue Managerqualität: Wie Sie das virtuelle Team der Zukunft führen 1024 504 Sophia von Rundstedt

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt nachhaltig. Sie virtualisiert die Zusammenarbeit und erfordert gerade deswegen einen neuen Führungsstil. Führungskräfte können nicht länger mit traditionellen Methoden Teams lenken, die virtuell organisiert sind. Exzellente Manager sind heute darum gefragter denn je. Mitarbeiter, die über digitale Netzwerke verbunden sind, benötigen ein Management, das ihnen dort begegnet, wo Arbeit in Zukunft stattfindet – online. Damit stellt sich die zentrale Frage, wie Leadership im digitalen Zeitalter funktioniert. Was ist die neue Managerqualität, um das virtuelle Team der Zukunft zu führen?

New Work: Wie sich Arbeit durch die Digitalisierung verändert

New Work bedeutet unter anderem, dass Mitarbeiter in Zukunft vermehrt in virtuellen Teams organisiert sind. Mehr Flexibilität hinsichtlich des Arbeitsortes und der Zeiteinteilung führt dazu, dass der Kontakt, der Austausch und die Zusammenarbeit über das Internet stattfinden. Eine große Bandbreite an digitalen Tools löst die früheren Zwänge auf, zur selben Zeit am selben Ort sein zu müssen. Ich sehe es als eine neue Aufgabe der Führungsebene, die damit verbundenen Chancen zu erkennen und gezielt ein innovatives Arbeitsumfeld zu gestalten. Die Möglichkeiten des digitalisierten Arbeitsplatzes werden so zum Teil der Unternehmensstrategie.

Virtuelle Teams und der neue Führungsstil

Die virtuell vernetzten Mitarbeiter sind nicht länger in Abteilungen organisiert, sondern arbeiten in wechselnden Konstellationen an verschiedenen Projekten. Ich bin der Überzeugung, dass wir angesichts dieser strukturellen Veränderung der Arbeitswelt unsere Vorstellung von Management, Leadership und Führungsstil verändern müssen, um dieser neuen Realität gerecht zu werden.

Die Förderung von #Netzwerkstrukturen sollte eines der obersten Ziele von #Leadership werden.

Gleichzeitig sehe ich darin mehr als einen reinen Selbstzweck. Vielmehr sollte die Förderung von Netzwerkstrukturen eines der obersten Ziele von Leadership werden. Nachweislich führt die “Weisheit der Vielen” zu besseren Ergebnissen als die Leistung von Einzelkämpfern. Wer unterschiedliche Perspektiven an einem Tisch zusammenbringt, wird eher innovative Lösungsansätze als Resultat sehen. Da sich virtuelle Teams nicht von selbst führen, besteht heute die dringende Notwendigkeit, sich über den Führungsstil unter den veränderten Bedingungen Klarheit zu verschaffen.

Die neuen Herausforderungen bei der Führung virtueller Teams

Der häufigste Grund für das Scheitern virtueller Teams ist das Fehlen einer Persönlichkeit mit klarem Führungsstil und klaren Zielvorstellungen. Der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern eines virtuellen Teams ist noch wichtiger als früher. Durch die räumliche Trennung und die zum Teil unterschiedlichen Arbeitszeiten trägt der intensive Kontakt über interne digitale Kanäle wie z. B. das Social Intranet entscheidend zum Gelingen von Projekten und zur Verwirklichung von unternehmerischen Zielen bei.

Damit die Mitarbeiter alle dieselben Ziele vor Augen haben und an die Ziele des Unternehmens glauben, müssen Führungskräfte zum präsenten Vorbild werden. Ihren Vorbildcharakter bekommen Leader zum Beispiel durch ihre authentische Positionierung im Intranet oder durch einen CEO-Blog. Die Arbeit an der Online-Reputation wird damit zum wesentlichen Inhalt von Digital Leadership. Reputation Management ist ein Must-have von Digital Leadership.

Was bedeutet das für Management und Leadership?

Die digitale Transformation wirkt sich direkt auf das Management und die Führungskräfte aus. Ein digitalisiertes Unternehmen lässt sich in Zukunft nur noch unter einer Voraussetzung erfolgreich führen: Führungskräfte müssen loslassen lernen und die Verantwortung an ihr virtuelles Team übergeben. Mikro-Management wird im digitalen Zeitalter zur Unmöglichkeit. Nicht nur aufgrund der äußeren Bedingungen der neuen Arbeitswelt verlieren hierarchische Unternehmensstrukturen ihren Sinn. Die Digitalisierung führt zu einer Dynamisierung und Beschleunigung, die keine langen Entscheidungsfindungsprozesse mehr zulässt. Chancen und Risiken müssen heute schnell erkannt werden, um ebenso schnell zu reagieren. 

#Führungskräfte müssen ein klares Bild von ihren Zielen und Visionen vermitteln.

Ich sehe in dieser Entwicklung jedoch keine Bedrohung für das Management, sondern die Chance, Leadership neu zu denken. Anstatt jeden einzelnen Schritt anzuweisen, zu überwachen und zu überprüfen müssen Führungskräfte ein klares Bild von ihren Zielen und Visionen vermitteln. Dies gelingt nur, wenn Führungskräfte Orientierung bieten und Vertrauen schenken. Das bedeutet, auf den internen digitalen Kanälen, wie z. B. dem Social Intranet präsent zu sein, und dort Ideen, Strategien und Ziele zu präsentieren. Vertrauen und eine klare Vision führen zu Motivation und Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter. Die Essenz guter Führung besteht in dem Wissen, dass engagierte und motivierte Mitarbeiter ihr Bestes geben.

[Bildnachweis: © shutterstock.com / Syda Productions]

Sophia von Rundstedt

Sophia von Rundstedt ist Volljuristin und leitet das Familienunternehmen als CEO und Geschäftsführerin seit 2011.

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